Webartikel vom 28.06.2023, Statistik der Lernenden 2022
3,2% mehr Lernende in den obligatorischen Schulen im Baselbiet
Im Jahr 2022 besuchten 34'053 Schülerinnen und Schüler eine obligatorische Schule und 11'420 eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II. In der obligatorischen Schule hat die Zahl der Schüler/innen gegenüber dem Vorjahr um 3,2% zugenommen, was unter anderem auf die Flüchtlingswelle aus der Ukraine zurückzuführen ist. Sichtbar ist diese Zunahme vor allem bei den Integrationsklassen für Fremdsprachige.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf obligatorischer Schulstufe ist 2022 gegenüber dem Vorjahr um 3,2% auf 34'053 angestiegen. Das sind gut 1'000 Schülerinnen und Schüler mehr als 2021. Dieser Anstieg ist sowohl auf die allgemein steigenden Schülerzahlen infolge der Bevölkerungsentwicklung als auch auf die Flüchtlingswelle aufgrund des Kriegs in der Ukraine zurückzuführen.
Von den 34'053 Schülerinnen und Schülern besuchen 88% eine Regelklasse an einer öffentlichen Schule. Weitere 4% besuchen eine Sonderklasse an einer öffentlichen Schule (Einführungs- und Kleinklassen sowie Integrationsklassen für Fremdsprachige). 2% befinden sich an einer Sonderschule und 5% an einer Privatschule.
Knaben machen in den Sonderschulen 71% aus
Insgesamt lag der Anteil von Ausländerinnen und Ausländern an der Baselbieter Primarstufe im Jahr 2022 bei 30%. Die Mädchen sind mit 48% gegenüber den Knaben (52%) den natürlichen Gegebenheiten folgend leicht in der Minderheit (es kommen etwas mehr Knaben zur Welt).
Knaben und Ausländer/innen sind insbesondere in den Sonderklassen und –schulen übervertreten. In den Sonderklassen der Primarschule machen die Ausländer/innen 59% aus, die Knaben 61%. Der hohe Anteil von ausländischen Schülerinnen und Schülern ist teilweise auf die Integrationsklassen für Fremdsprachige zurückzuführen, aber auch in den Einführungs- und Kleinklassen sind Ausländerinnen und Ausländer mit 50% und 53% übervertreten. In den Sonderschulen ist vor allem der hohe Anteil der Knaben von 71% auffällig.
Anteil der Ausländer/innen im Leistungszug A mehr als doppelt so hoch wie im Leistungszug P
Die demografischen Verhältnisse hinsichtlich der Nationalität und des Geschlechts sind auf der Sekundarstufe I dieselben wie auf der Primarstufe. Je höher der Sekundarschul-Leistungszug, desto höher ist aber der Anteil der Frauen und derjenige der Schweizer/innen. Ausländische Jugendliche sind im Leistungszug A (allgemein) mit 40% mehr als doppelt so stark vertreten wie im Leistungszug P (progymnasial) mit 17%. Wie auf der Primarstufe werden die Privatschulen auch häufiger von Ausländerinnen und Ausländern besucht, sie machen dort auf beiden Stufen etwas mehr als die Hälfte aus.
Auf der Sekundarstufe I sind die Knaben in den Sonderklassen mit 60% gegenüber den Mädchen ebenfalls übervertreten. Ebenso fällt das Verhältnis in den höheren Leistungszügen zugunsten der Mädchen aus: Im Leistungszug A liegt der Anteil der Knaben mit 57% beispielsweise zehn Prozentpunkte höher als im Leistungszug P.
Grosse Zunahme bei den Integrationsklassen für Fremdsprachige
2022 besuchten 525 Ukrainer/innen eine obligatorische Schule im Baselbiet. Im Jahr davor waren es gerade mal 20. Sie sind damit im Zuge des Ukraine-Kriegs praktisch auf einen Schlag die sechstgrösste Gruppe von Ausländerinnen und Ausländern geworden. Rund die Hälfte der Ukrainerinnen und Ukrainer besuchte im Jahr 2022 mindestens teilweise eine Integrationsklasse für Fremdsprachige. Die Zahl der Schüler/innen in diesen Klassen ist dadurch innerhalb eines Jahres auf das Zweieinhalbfache angewachsen.
11'420 Schüler/innen auf der Sekundarstufe II
Im Jahr 2022 besuchten 11'420 Schüler/innen eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II, die an die obligatorische Schule anschliesst. Die Jugendlichen haben dabei die Wahl zwischen einer allgemeinbildenden Ausbildung an den kantonalen Gymnasien und Fachmittelschulen oder der Berufsbildung an einer Berufsfachschule. Die Berufsbildung erfolgt in der Regel als duale Berufslehre, es gibt aber mit der Wirtschaftsmittelschule im Kanton auch eine vollschulische Berufsausbildung.
Die am häufigsten gewählten Ausbildungen sind klar die dualen Berufslehren zum Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis. Sie sind besonders bei den Männern beliebt, die dort einen Anteil von 64% ausmachen. Die Frauen entscheiden sich eher für allgemeinbildende Ausbildungen – im Gymnasium machten sie 2022 58% aus, in den Fachmittel- und Fachmaturitätsschulen 72%. 322 Jugendliche besuchten im Anschluss an die obligatorische Schule ein Brückenangebot oder eine andere Zwischenlösung.