Gesunde Wälder für gesunde Menschen
Internationaler Tag des Waldes, 21. März 2023
Der Wald ist eine wichtige Ressource für das Wohlergehen der Bevölkerung. Im Vorfeld des Internationalen Tag des Waldes vom 21. März gehen die beiden für den Wald zuständigen Regierungsräte Thomas Weber (BL) und Kaspar Sutter (BS) darauf ein.
Für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen leistet der Wald unglaublich viel. Er fördert Erholung und Bewegung, er ermöglicht Begegnungen mit Menschen und der Natur. Er filtert Schadstoffe aus der Luft, reinigt und speichert Regenwasser als Grundlage fürs Trinkwasser. Im heisser werdenden Klima bringt der Wald Kühlung und speichert Kohlenstoff. Wald ist auch ein prägender Teil der Landschaft, welche die räumliche Grundlage für unser Tun bildet. Sie ist für die Menschen gleichzeitig Wohn-, Arbeits-, Erholungs-, Kultur- und Wirtschaftsraum. Landschaften von hoher Qualität bieten ein attraktives Lebensumfeld, sind ein wichtiger Standortfaktor, stärken die Identität und die kulturelle Eigenart der Bewohnerinnen und Bewohner. Da Wald durch die Gesetzgebung stark geschützt ist, ist er ein stabiler Wert. Wald ist als Ökosystem und als wichtiger Teil der Landschaft unersetzlich und somit als Ganzes nur schwerlich monetär bewertbar. Einzelne Leistungen sowie der Aufwand zur Bewirtschaftung des Waldes lassen sich aber sehr wohl beziffern.
Gesunder Wald
Ein gesunder Wald ist die Grundlage für die oben genannten Waldleistungen. Fredi Hügi, Revierförster und Leiter der Forstbetriebsgemeinschaft Arlesheim-Münchenstein, erläutert, was einen gesunden Wald ausmacht: ein solcher ist widerstandsfähig und kann auf Veränderungen reagieren. Und er ist vielfältig: es wächst eine Vielzahl an Baumarten, die auch innerhalb der Art genetisch unterschiedlich sind, es gibt Bäume von jung bis alt und auch tote, die Biodiversität ist hoch, der Waldboden intakt.
Aktuelle Herausforderungen sind die zunehmenden Temperaturen, Trockenheit in den Sommermonaten, der Stickstoffeintrag und der steigende Erholungsdruck. Der Erfolg des Waldes wird damit in siedlungsnahen Wäldern zu seinem eigenen Problem.
Integrales Waldmanagement
Um den aktuellen Herausforderungen und den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht zu werden, kommt den Waldbesitzenden und –bewirtschaftenden eine zentrale Rolle zu. Im Rahmen des Leitbilds Wald ist das Amt für Wald beider Basel zur Zeit daran, ein integrales Waldmanagement zu erarbeiten. Dabei geht es darum, wer welche Leistungen des Waldes bestellt, wer von welchen Leistungen profitiert, wer sie finanziert. Um die vielseitigen öffentlichen Waldleistungen für heutige und künftige Generationen zu sichern, ist eine enges, faires und mit genügend Ressourcen ausgestattetes Zusammenspiel von Gemeinden und Waldbesitzenden sowie Kanton und Bund notwendig. Wie das bereits heute in Münchenstein geregelt ist, berichten Gemeindepräsidentin Jeanne Locher-Polier und Christian Banga, Präsident der Bürgergemeinde.
Weiterführende Links
- ITW-Seite (FAO, englisch)
- ITW-Seite (BAFU) (ab 16.3.)
- Scnat-Factsheet Landschaftsleistungen
- Zahlen zum Wald BL/BS
- AfW-Podcasts zu Wald und Gesundheit (ITW 2021)
Internationaler Tag des Waldes (ITW)Unter dem Motto "Healthy forests for healthy people" richtet der ITW dieses Jahr sein Augenmerk auf die grossartigen Ressourcen, die der Wald weltweit für die Gesundheit der Menschen liefert. Dazu gehören Nahrungsmittel wie Kräuter, Früchte, Nüsse, Fleisch und Insekten. Der Waldboden reinigt und speichert Regenwasser, das als Trinkwasser genutzt werden kann. Rund 50'000 Pflanzenarten, viele davon im Wald wachsend, dienen als medizinische Heilmittel. Bäume filtern Schadstoffe aus der Luft und bringen Kühlung. Ein Aufenthalt im Wald hat diverse positive Auswirkungen auf den Körper wie beispielsweise Entschleunigung, "digital detox", Blutdrucksenkung, Bewegung oder Stärkung der Naturverbundenheit. Wälder schützen vor Erosion, Überschwemmungen und weiteren Naturgefahren wie Steinschlag. Wälder kühlen und speichern Kohlenstoff und helfen somit, die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern. Der ITW macht auch darauf aufmerksam, dass man nicht nur aus dem Wald nehmen kann, sondern ihm auch Sorge tragen muss und sich für seinen Erhalt einsetzen soll. |